Eine der traurigsten und schönsten Geschichten, die ich kenne...
(aus der Türkei)
Können Sie so viel lieben?
Können Sie so viel lieben?
An einer Bushaltestelle begegneten sie sich zum ersten Mal…Er studierte Medizin, sie Architektur. Seit jener ersten Begegnung stiegen sie immer an der gleichen Haltestelle und zur selben Stunde in den Bus, nur um sich noch einmal, noch einmal und noch einmal zu sehen. Sie waren jung, sehr jung…Den Mut zu finden, einander anzusprechen, kostete nur ein wenig Zeit. Doch letztendlich schafften sie es. Alle beide hielten sich eigentlich nicht in dem Stadtteil auf, in dem sie jeden Morgen in den Bus stiegen. Der junge Mann war hier eingestiegen, weil er bei seinem Freund übernachtet hatte, das Mädchen bei ihrer älteren Schwester…Mit einem Lächeln gaben sie nach einer Weile zu, dass sie jeden Morgen so früh das Haus verließen, und zu jener Haltestelle am anderen Stadtrand gingen, nur um einander sehen zu können…
Nachdem sie ihr Studium abgeschlossen hatten, heirateten sie sofort. Sie waren glücklich, sehr glücklich sogar. Mal waren sie arbeitslos, mal ohne Geld, doch sie haben sich immer zusammengerissen, zueinander gehalten und ihr Leben gelassen weitergelebt. Sowohl in den Tagen, in denen sie am Monatsende nur schwer auskommen konnten, als auch in Zeiten, da aus ihnen ein berühmter Arzt und eine gutverdienende Architektin geworden waren, waren sie immer glücklich. Es war nicht ihre Liebe, die verblasste, selbst wenn sie, entgegen der Gewohnheit, kein Geld mehr auf dem Konto übrig hatten, oder umgekehrt, wenn die Zahlen stiegen. Ihre Liebe wuchs und wuchs, solange Tage und Jahre aufeinander folgten. Einzig und allein ein Kind fehlte in ihrem Leben. Als trotz eines schweren Behandlungsprozesses keine Schwangerschaft möglich war, führten sie ihr Leben weiter und sagten sich: „Es wäre egoistisch zu glauben, dass all das Glück zu uns gehört.“ Statt eines Kindes wuchs ihre Liebe…“Für dich würde ich sterben“, sagte die Frau immer, und umarmte ihren Mann fest, und er antwortete immer:“Nein, ich würde für dich sterben“…
Wenn die Frau nach Hause kam, fand sie von Zeit zu Zeit eine Notiz am Spiegel: „Meine Einzige, schaue auf das zweite Regal in der Bibliothek…“ Auf diesem Regal in der Bibliothek gab es einen weiteren Zettel:“Gucke auf den Tisch in der Küche. Und vergiss nicht, dass ich dich liebe!“ Die Frau, die vom Tisch in der Küche zum Schrank im Wohnzimmer rannte und rannte, während die liebevollen Nachrichten ihres Mannes las, begegnete manchmal einen Blumenstrauß, mal der Lieblingsschokolade, manchmal auch teureren Geschenken… Was für Geschenke sie genau bekam, war sowieso nicht so wichtig…
Auch wenn die Lebenszeit so schnell verrinnt und sie viel zu tun hatten, fanden sie doch immer Zeit füreinander. Doch als sie Mitte vierzig waren, beschlossen sie, weniger zu arbeiten. Der Mann schied aus dem Krankenhaus aus, in dem er gearbeitet hatte, und begann, Patienten in seiner Praxis aufzunehmen, die Frau schloss ihr Architekturbüro, um nur bei Privatprojekten Aufträge anzunehmen. So konnten sie öfter zusammen sein.
Als sie eines Tages am Strand spazierten, erblickte die Frau ein zerstörtes Haus, an dem ein Schild mit dem Hinweis „zu verkaufen“ ausgehängt war. „Was meinst du“, fragte sie ihren Mann, „ sollen wir dieses Haus kaufen? Die Ruine reißen wir ab und bauen ein wundervolles Haus. Das Projekt habe ich jetzt schon in meinem Kopf gezeichnet: Es wird ein Meereshaus mit einer riesigen Terrasse, auf der wir die Möwen zum Frühstück einladen. “ „Wie soll ich nein sagen, wenn du es dir so sehr wünschst?“ , antwortete der Mann mit einem Lächeln. „Sobald ich vom Medizinkongress aus Amerika zurück bin, suche ich den Makler…Egal, was es kosten soll, es gehört zu uns!“…
Als sie eines Tages am Strand spazierten, erblickte die Frau ein zerstörtes Haus, an dem ein Schild mit dem Hinweis „zu verkaufen“ ausgehängt war. „Was meinst du“, fragte sie ihren Mann, „ sollen wir dieses Haus kaufen? Die Ruine reißen wir ab und bauen ein wundervolles Haus. Das Projekt habe ich jetzt schon in meinem Kopf gezeichnet: Es wird ein Meereshaus mit einer riesigen Terrasse, auf der wir die Möwen zum Frühstück einladen. “ „Wie soll ich nein sagen, wenn du es dir so sehr wünschst?“ , antwortete der Mann mit einem Lächeln. „Sobald ich vom Medizinkongress aus Amerika zurück bin, suche ich den Makler…Egal, was es kosten soll, es gehört zu uns!“…
Obwohl sie wussten, dass sie nur eine Woche bleiben würden, war schwer, sich zu trennen, als er nach Amerika ging. An jedem Tag, zu jeder Stunde, telefonierten sie. Unter Tränen fielen sie sich am Flughafen in die Arme. Doch schon nach wenigen Tagen bemerkte die Frau, dass ihr Mann anders war als sonst. Er sah nicht so glücklich aus wie früher und wich Gesprächen aus. Um ihn aufzuheitern, erinnerte sie ihn an das Haus am Strand und zeigte ihm das Projekt, das sie gezeichnet hatte. Doch sie bekam eine Antwort, die sie nicht erwartet hatte:“Mein Liebling, dieses Haus überschreitet unser Budget, du solltest es am besten vergessen.“
Das Unglück kommt den Menschen, die sich an den Geschmack des Glückes gewöhnt haben, umso bitterer, unerträglicher vor. Die Frau kam mit diesem unbekannten Gefühl, dem ungebetenen Gast, nicht zurecht. Sie flehte ihren Mann an, seinen Kummer ihr gegenüber auszusprechen. „Du weißt, ich würde für dich sterben, bitte, erzähle es mir.“ Doch sie flehte vergebens. Der Mann, den sie seit Jahren liebte, schien mit jemandem den Platz gewechselt zu haben, der kalt, gefühl- und lieblos war. Wann immer sie versuchte, ihn zu erreichen, stieß sie gegen eine Wand, und bei jedem Stoß blutete ihr Herz mehr…
Als sie sich eines Tages mit einer Freundin, mit der sie ihre Kindheit, Jugend und ihr ganzen Leben verbracht hatte, unterhielt, fiel diese ihr unerwartet ins Wort, indem sie sagte: „Ich halte das nicht mehr aus, ich muss es dir sagen: Er betrügt dich! Jeden Mittag isst er zusammen mit einer jungen Frau im Restaurant gegenüber von meiner Arbeit. Danach steigen sie Hand in Hand in den Wagen ein…“
„Schweig, sei still, ich will diese Lügen nicht mehr hören“, schrie die Frau. Sie beschuldigte ihre langjährige Freundin, auf sie eifersüchtig zu sein. .. Am nächsten Tag versteckte sie sich an einer Ecke gegenüber jenem Restaurant und begriff, dass die Aussage ihrer Freundin kein Märchen war… Sie erkannte die junge Kinderärztin, die in dem Krankenhaus arbeitete, in de auch ihr Mann einst tätig war. Sie sah auch, wie ihr Mann die Frau, die sie manchmal als Gast eingeladen hatten, umarmte…
Sobald ihr Mann an diesem Abend nach Hause, schrie und weinte sie abwechselnd. Mal umarmte sie ihn auch fest, sagte alles in sein Gesicht und boxte auf ihn ein. Der Mann leugnete nicht, dass Gefühle sich mit der Zeit ändern können und Menschen, die ins mittlere Alter kommen, Abwechslung suchen. Er sprach es einfach aus, nahm seinen Koffer und verließ das Haus. Auf der Schwelle drehte er sich noch einmal um und wagte zu sagen: „Ein letztes Mal möchte ich dich umarmen.“ Doch er bekam nur ein hasserfülltes „raus!“ zu hören…
In der ersten Gerichtsverhandlung wurden sie geschieden…Dass eine moderne Liebesgeschichte so endet, wollte niemand glauben. Mit Unterstützung ihrer Freunde bemühte die Frau sich auf den Beinen zu halten.
Sie erfuhr, dass der Mann sich mit seiner Geliebten in Amerika niedergelassen hatte. Immer wenn sie sich einsam fühlte und sich eingestand, dass sie ihn noch liebte, wünschte sie, dass der Hass die Stelle der Liebe einnehmen würde, der ein mindestens genauso intensives Gefühl wie ihre Zuneigung für ihn war.
Sie erfuhr, dass der Mann sich mit seiner Geliebten in Amerika niedergelassen hatte. Immer wenn sie sich einsam fühlte und sich eingestand, dass sie ihn noch liebte, wünschte sie, dass der Hass die Stelle der Liebe einnehmen würde, der ein mindestens genauso intensives Gefühl wie ihre Zuneigung für ihn war.
Es war ein Jahr vergangen… Auch wenn man der Zeit nachsagt, dass sie alle Wunden heilt, den Kummer der Frau konnte sie nicht lindern. Eines Morgens wurde sie durch einen aufdringlichen Klingelsturm geweckt. Als sie die Tür öffnete, sah sie sich jener Frau gegenüber stehen. „Wie kannst du es wagen, hierher zu kommen?“, wollte sie schreien, doch ihre Stimme versagte. „Darf ich hereinkommen? Wir müssen uns unterhalten“ bat die junge Frau.
Sie saß auf der Couch und begann, mit hörbar schweren Stimme zu sprechen: „Nichts ist, wie es eigentlich aussieht. Es tut mir Leid, er ist vor einer Stunde verstorben. Letztes Jahr erfuhr er beim Kongress, dass ihm noch gerade ein Jahr zu leben bliebe. Er wusste, dass du das nicht aushalten würdest, dass du mit ihm sterben würdest, so, wie du es immer gesagt hast. Um dich von ihm zu entfernen, bat er mich, die Rolle seiner Geliebten zu übernehmen. Er verbreitete die Lüge, dass wir uns in Amerika niedergelassen hätten. Nicht einmal seine Familie kannte die Wahrheit. Eigentlich mietete er nämlich eine Wohnung, gegenüber der Haltestelle, an dem ihr euch kennengelernt habt. Er wurde medizinisch behandelt und war überzeugt, dass man ihn heilen würde. Aber dem war nicht so. In der Nacht verschlechterte sich sein Zustand, seine Pflegerin rief mich an und im letzten Moment erreichte ich ihn noch. Er wollte, dass ich dir diese Schachtel gebe.“
Sie saß auf der Couch und begann, mit hörbar schweren Stimme zu sprechen: „Nichts ist, wie es eigentlich aussieht. Es tut mir Leid, er ist vor einer Stunde verstorben. Letztes Jahr erfuhr er beim Kongress, dass ihm noch gerade ein Jahr zu leben bliebe. Er wusste, dass du das nicht aushalten würdest, dass du mit ihm sterben würdest, so, wie du es immer gesagt hast. Um dich von ihm zu entfernen, bat er mich, die Rolle seiner Geliebten zu übernehmen. Er verbreitete die Lüge, dass wir uns in Amerika niedergelassen hätten. Nicht einmal seine Familie kannte die Wahrheit. Eigentlich mietete er nämlich eine Wohnung, gegenüber der Haltestelle, an dem ihr euch kennengelernt habt. Er wurde medizinisch behandelt und war überzeugt, dass man ihn heilen würde. Aber dem war nicht so. In der Nacht verschlechterte sich sein Zustand, seine Pflegerin rief mich an und im letzten Moment erreichte ich ihn noch. Er wollte, dass ich dir diese Schachtel gebe.“
Die Frau wusste, dass sie die Tränen nicht aufhalten konnte, die aus ihren Augen rannen. Am liebsten wäre sie auf der Stelle gestorben. Nach einiger Zeit überwand sie sich dazu, die Schachtel, die ihr in die Hand gedrückt worden war, zu öffnen. Auf dem ersten Zettel hatte er folgendes geschrieben: „Lies bitte alle Zettel der Reihe nach durch, meine Einzige“ Sie folgte seiner Aufforderung:
„Ich habe dich so sehr geliebt…“
„Ich habe nie aufgehört, dich zu lieben.“
„ ‚Ich würde für dich sterben‘, hast du immer gesagt. Ich weiß, dass du es auch so meintest.“
„Aber ich wollte nicht, dass du für mich stirbst. Ich hätte es ohne dich nicht ausgehalten.“
„Jetzt möchte ich, dass du mir dein Wort gibst!“
„Du wirst für mich leben, abgemacht?“
Und als sie den letzten Zettel zur Hand nahm, entdeckte sie einen Schlüssel auf dem Boden der Schachtel… Im letzten zettel war stand folgendes geschrieben:
„Ich habe dich so sehr geliebt…“
„Ich habe nie aufgehört, dich zu lieben.“
„ ‚Ich würde für dich sterben‘, hast du immer gesagt. Ich weiß, dass du es auch so meintest.“
„Aber ich wollte nicht, dass du für mich stirbst. Ich hätte es ohne dich nicht ausgehalten.“
„Jetzt möchte ich, dass du mir dein Wort gibst!“
„Du wirst für mich leben, abgemacht?“
Und als sie den letzten Zettel zur Hand nahm, entdeckte sie einen Schlüssel auf dem Boden der Schachtel… Im letzten zettel war stand folgendes geschrieben:
„Unser Haus habe ich nach dem Projekt bauen lassen, dass du gezeichnet hattest. Während du auf der riesigen Terrasse mit den Möwen frühstückst, werde ich dich immer beobachten…“