Donnerstag, 25. März 2010

       Der Sessel                                

Ich hatte ihn vor ein, zwei Tagen schon gesehn und mich gut über seinen nahezu ideal gelegenen Standort amüsiert: der alte lila Ledersessel, im Wendehammer, direkt neben der Garagenhofeinfahrt.
Heute Morgen, 5:42 Ortszeit, stand er da, und als ich vom Schwimmen wiederkam, nach wie vor. Seit unserer ersten Begegnung klingelten mit Frau Brunck-Webers Worte in den Ohren, man wolle in Bücherei und Scholl-Gebäude einige gemütliche Ecken einrichten.
Als David mich unerwartet mit dem Hund abholte und wir nach einem Gespräch über Intelligenz und die gerechte Verteilung des Verstandes (Jeder meint, genug davon zu haben...) aus dem Wald zurück an diesem attraktiven Mobilar, von dem wir uns beide nicht wirklich erklären konnten, wie sich jemand soetwas in Wohnzimmer - beziehungsweise auf den Fußweg - stellen konnte, vorbei kamen, fassten wir nahezu zeitgleich den Entschluss, dieses außergewöhnliche Stück in die kreativ-chaotischen Mauern der Scholl Schule (die Mauern verändern sich - die Scholl verliert ihre Tarnung als 2. Weltkrieg Bunker, wir werden renoviert!!!) zu bewegen. Wie genau das abläuft, wissen wir noch nicht so genau.
Wird sich zeigen - Management by Scholl. (tbc)
 Klappentext:
Wie denken Verliebte, wenn überhaupt? Spielt das Klima verrückt oder nur die Klimaforscher? Düfen Vegetarier fleischfressende Pflanzen essen?
Der Mensch kann nichts besser als denken. Aber ist Intelligenz wirklich die beste Überlebensstrategie? Wir halten die Krone er Schöpfung, aber evolutionär sitzen Bakterien am längeren Hebel. Ob Amöbe, Möbelpacker oder Papst - jede Spezies hat ihre eigenen Denkstrategien.
Vince Eber, der lustigste Physiker Deutschlands, klärt schonungslos auf. "Denken Sie selbst!" ist ein humorvollen Plädoyer für den eigenen Kopf. Dieses Buch ersetzt endlich nervige Halbbildung durch sympathisches Dreiviertelwissen. Mit diesen wissenschaftlichen Fakten können Sie auf jeder Party glänzen. Müssen Aber nicht.

"Vince Ebert ist der Einzige, bei dem zwischen Comedy und Physik die Chemie stimmt!" Stefan Raab
...

Vorwort von Dr. Eckart von Hirschhausen:

"Am Anfang war das Wort. Und vorher? Das Vor-Wort?
Bei Babys kann man nachweisen, dass sie schon lange denken, bevor sie anfangen zu reden. Das ist bei Erwachsenen nicht immer der Fall. Der Mensch nutzt nur ein Drittel seines Gehirns. Da fragt man sich doch: Wozu denn das andere Drittel?
Nach-Denken hilft, glaubt Vince Ebert. Denn auch die Physik und die Naturwissenschaften brauchen humorvolle Übersetzer, so wie unsere Fußballnationalmannschaft sie längst hat: "Fußball ist wie Schach, nur ohne Würfel." (Podolski)
Der Vince und ich sind ein gutes Trio. Wir arbeiten seit vielen Jahren intensiv zusammen. Über Regie- und Textarbeit entwickelte sich eine iefe Freundschaft in einer gemeinsamen Mission: die idiotische Unterscheidung zwischen E und U, zwischen ernst und unterhaltsam, in Köpfen, Redanktionen und Sendern zu überwinden. Dazu ist und jedes Mittel recht. Bühnenprograme, Fernsehen oder eben Bücher. Und was vorher keiner für möglich gehalten hat: Man kann auch eine Zielgruppe treffen, die sich geistig bewegt!
Als ich Vince das erste Mal in Berlib im Scheinbar-Varieté sah, galt er noch als eine Art Geheimtipp,von dem noch keiner etwas gehört hatte. Und er war richtig lustig! Am Scheitern Freude zu haben, ist die wichtigste Voraussetzung als Komiker auf der Bühne - und im Leben sowieso. Als wir dann gemeinsam für sein Soloprogramm "Physik ist sexy" Experimente und für "Denken lohnt sich" sogar Zaubertricks einplanten, gingen die mit Bravour sowas von in die Hose, wie man es besser nicht hätte planen können. Vince hat eben viel mit Albert Einstein gemeinsam: Er albert gerne!
Die Intelligenz auf dem Planeten ist konstant - aber die Bevölkerung wächst... Umso vehementer halten Menschen an Meinungen fest, als wäre "Mein-ung" ein Besitzanspruch. Dabei ist der Kopf ja rund, damit das Denken die Richtung ändern kann. Und auf den folgenden Seiten kann man mit jedem Seitenwechsel die Perspektive wechseln, was unterhaltsamer ist, als es klingt. Man kann sich mit Vince auch sehr schön darauf einigen, sich nicht zu einigen, zum Beispiel in Glaubensfragen. Immer weniger Deutsche glauben an Gott. Vince freut das. Ich dagegen hoffe, es beruht nicht auf Gegenseitigkeit.
Mein Lieblingswitz: Ein Wandere hat sich verlaufen, kommt endlich an einen Fluss und hofft, bald eine Brücke und damit einen Weg zu finden. Aber nirgends eine Brücke. Endlich sieht er am anderen Ufer des Flusses einen Bauern und ruft zu ihm hinüber: "Werter Landmann, wie komme ich auf die andere Seite?" Der Bauer denkt eine Weile nach und ruft zurück: "Du bist schon auf der anderen Seite!"
Denken Sie selbst - sonst tun es andere für Sie. Hätte der Wanderer dieses Buch gekannt, wäre der Dialog erfolgreicher gelaufen: "Bauer - wie komm ich zu dir rüber?"
Das unterscheidet den Profi- vom sonstigen Denker: Er denkt nicht mit seinem, sondern mit dem Kopf des anderen, ergebnisorientiert und ressourcenschonend, gerade im Umgang mit Dienstleistern und dem anderen Geschlecht.
Vince hat auf diese Art sogar eine Freundin erobert, eine bekennende Katzenliebhaberin. Jeder andere Mann hätte zum Zeichen ernsthafter Absichten Blumen gekauft - Vince bereitete ihr eine ganz andere Freude, als sie ihn zum ersten Mal zu Hause besuchte: Er zeichnete auf seine Tür eine Katzenklappe. Sie sah es, lachte, und der Rest war im wahrsten Sinne ein Heimspiel.
Wie beeindruckt man Frauen? Nicht Klappe aufreißen - aufmalen! Wer hätte das gedacht?
Ich wünsche der Katze mehr als sieben Leben, der Beziehung mehr als sieben Jahre und diesem Buch mehr als sieben Auflagen.
Ihnen, geneigte Leser, viel Experimentierfreude mit diesem Werk: Beim Vorlesen und Nachdenken oder beim Vordenken und Nachlesen oder beim Aufschlagen und Ablachen oder gleich beim Zuschlagen - wenn Sie es noch nicht gekauf haben sollten.

Und jetzt sind Sie dran!





PS:
Einen Dank an alle, die dieses Buch kaufen, verschenken und weiterempfehlen. Un an Vince, denn ein Teil des Erlöses geht in meine Stiftung "Humor-hilft-heilen" für Komik im Krankenhaus. Denn nicht nur Denken lohnt sich - auch Lachen. Lachen hilft nachweislich gegen Schmerzen, fördert Laune und Gesundheit. Wie Sie und konkret unterstützen können und was aktuell passiert, erfahren Sie unter www.humor-hilft-heilen.de "
Eine Umarmung für die Welt und einen Kuss für meinen Schatz =)

"Besser das Leben ist sinnlos, als es hat einen Sinn, dem ich nicht zustimmen kann"
 [Ashleigh Brilliant]
Wise Guys - Radio

Die Nachbarn werden sagen: , Es tut uns schrecklich leid´.
Die Polizei wird nach uns fragen, aber keiner weiß Bescheid.
Wenn das hier ein Kinofilm wär´, würd´ ich aus dem Kino rennen,
aber wenn wir das jetzt durchziehn, wird uns nichts mehr jemals trennen.

Total nervös und trotzdem froh - ich glaub´, es geht dir ebenso.
Wir lassen alles liegen, was uns noch im Wege steht.
Das viel zu alte Cabrio hat immerhin ein Radio.
Das fällt bald auseinander, aber Hauptsache es geht:

Mach das Radio an und dreh richtig auf,
wir fahren durch den Sommerregen der Sonne entgegen.
Mach das Radio an, wir fahr´n immer weiter raus,
einfachimmer geradeaus, wie sich die Wolken wegbewegen...

Wer hätte das von uns gedacht? Ohne Dach und ohne Karte
geht´s mit Vollgas durch die Nacht. Es gibt nichts, was ich erwarte.
Wenn du mich lässt, nehm ich dich nicht nur in den Arm.
Total durchnässt, doch der Regen ist ganz warm.

Mach das Radio an und dreh richtig auf,
wir fahren durch den Sommerregen der Sonne entgegen.
Mach das Radio an, wir fahr´n immer weiter raus,
einfachimmer geradeaus, wie sich die Wolken wegbewegen...

Es wird schon geh´n.
Hab dich schon lang nicht mehr so glücklich geseh´n... 




Folgende Texte enstanden abends...nachts bei Lena: Ich sollte in kurzer Zeit (3-5 Minuten) einen Text verfassen. Erst mit Begriffen, dann mit Musik als Inspiration. Das ist das, was herauskam:

Dienstag, 23. März 2010


Die Luft im Wagen ist stickig - kein Wunder, mir würde es ähnlich gehen, stünde ich stundenrund in der sengenden Sonne. Als wir die Stadt hinter uns lassen und Felder uns umgeben, führt die Straße immer weiter, zieht sanfte Kurven. Von Bäumen und Blüten gesäumt würde sie und bis an den Horizont bringen.
Euphorie durchflutet mich, als das Verdeck sich mit leidem Surren öffnet. Ein Schmetterling begleitet uns in seinem Flug, die Töne aus dem Radio vernehme ich kaum noch, wenngleich mir nach singen zumute wäre. 
Meine Haare werden kreuz und quer geschleudert, sonnendurchflutete Strähnen tanzen vor meinen Augen auf und ab.
Du hörst mein übermutiges Lachen. So frei war ich lange nicht mehr. Deine Augen strahlen wie in Kindertagen.
Ich bin glücklich.


Eine alte Kirche, klein, mit Holzbänken, die schwere Holztür einen Spalt weit geöffnet. Zu ihr führt ein provisorisch gepflasterter Weg. Lauer Abendwind steicht raschelnd durch die umliegenden Büche und Sträucher. Das Gras, das wohl einen Schäferhund komplett verstecken könnte, wiegt sich in der Briese wie Meereswogen.
Aufschreckende Vögel, als ein kreischender Orgelklang durch das Portal hinaus dringt und sie stillte zerreißt. Als hätte die Luft Gänsehaut...

[zu Avril Lavigne]
Als das Gewitter einbrach, zog Sturm auf, rüttelte an Fenstern und Türen, zerrte an den zarten Blüten, die den Hochsommer überdauert hatten und zerlegte die tiefroten Blätter der Rose.
Über ihren dornenbesetzten Stachel war es auch geschehen, als der Wind die Bettwäsche von der Leine riss und sie in den Teich warf. Das Prasseln auf dem nassen Stoff klang wie aus alten Lautsprecherboxen - für mich waren die Geräusche wie Musik.

[Zu diesen Begriffen: Rose, Teich, Gewitter, Bettwäsche, Musik]

    Im Auto über Land  

An besonders schönen Tagen
ist der Himmel sozusagen
wie aus blauem Porzellan.
Und die Federwolken gleichen
weißen, zart getuschten Zeichen,
wie wir sie auf Schalen sahn.
 
 










 Alle Welt fühlt sich gehoben,
blinzelt glücklich schräg nach oben
und bewundert die Natur.
Vater ruft, direkt verwegen:
"'N Wetter, glatt zum Eierlegen!"
(Na, er renommiert wohl nur.)
 
Und er steuert ohne Fehler
über Hügel und durch Täler.
Tante Paula wird es schlecht.
Doch die übrige Verwandtschaft
blickt begeistert in die Landschaft.
Und der Landschaft ist es recht.

 



 

  
Um den Kopf weht eine Brise
von besonnter Luft und Wiese,
dividiert durch viel Benzin.
Onkel Theobald berichtet,
was er alles sieht und sichtet.
Doch man sieht's auch ohne ihn.

Den Gesang nach Kräften pflegend
und sich rhythmisch fortbewegend
strömt die Menschheit durchs Revier.
Immer rascher jagt der Wagen.
Und wir hören Vatern sagen:
"Dauernd Wald, und nirgends Bier."

 











Aber schließlich hilft sein Suchen.
Er kriegt Bier. Wir kriegen Kuchen.
Und das Auto ruht sich aus.
Tante schimpft auf die Gehälter.
Und allmählich wird es kälter.
Und dann fahren wir nach Haus.
[Erich Kästner]
Die Entwicklung der Menschheit

Einst haben die Kerls auf den Bäumen gehockt,
behaart und mit böser Visage.
Dann hat man sie aus dem Urwald gelockt
und die Welt asphaltiert und aufgestockt,
bis zur dreißigsten Etage.

Da saßen sie nun, den Flöhen entflohn,
in zentralgeheizten Räumen.
Da sitzen sie nun am Telefon.
Und es herrscht noch genau derselbe Ton
wie seinerzeit auf den Bäumen.

Sie hören weit. Sie sehen fern.
Sie sind mit dem Weltall in Fühlung.
Sie putzen die Zähne. Sie atmen modern.
Die Erde ist ein gebildeter Stern
mit sehr viel Wasserspülung.

Sie schießen die Briefschaften durch ein Rohr.
Sie jagen und züchten Mikroben.
Sie versehn die Natur mit allem Komfort.
Sie fliegen steil in den Himmel empor
und bleiben zwei Wochen oben.

Was ihre Verdauung übrigläßt,
das verarbeiten sie zu Watte.
Sie spalten Atome. Sie heilen Inzest.
Und sie stellen durch Stiluntersuchungen fest,
daß Cäsar Plattfüße hatte.

So haben sie mit dem Kopf und dem Mund
Den Fortschritt der Menschheit geschaffen.
Doch davon mal abgesehen und
bei Lichte betrachtet sind sie im Grund
noch immer die alten Affen.
[Erich Kästner]

Dienstag, 16. März 2010



Janika: Die Pinguine in Südafrika sind schüchtern, darum konnte ich ihre Sprache nicht so gut lernen. Der Rassenkonflikt nimmt sie stark mit...

Floris: Ja, das Problem kennen wir. Die Pinguine bei uns sind in einem Ghetto untergebracht. Letztens wurde einer verprügelt, weil er braun ist.

[Bus]

"Ich sollte den Job bekommen, weil ich so viel Erfahrung mit Vögeln habe..."

[me, Bus]

Hintergrund war ein "Bewerbungsgespräch" mit Floris, der mich aus dem Nichts heraus fragte, warum gerade ich den den Job der Tierspflegerin bekommen sollte. Ich kann nämlich Walisch, Pelikan (die sind da sehr gefährlich) und die Sprache von Kleinaffen (mit Menschenaffen habe ich beruflich nichts zu tun, ur im Alltag :P )

Montag, 15. März 2010


Freier Fall


Eigentlich ist Fallen gar nicht so schlimm...

das Gefühl von Ohnmacht und Orientierungsverlust gleicht fast der Schwerelosigkeit.


Eigentlich tut fallen gar nicht weh.

Nur der Aufprall ist schmerzhaft, allein der Gedanke daran macht Angst.


Eigentlich ist fallen gar nicht schlimm...

Es ist wie fliegen in die andere Richtung, man lernt, seine Flügel zu schätzen.


Eigentlich kann man das Fallen sogar genießen,

solange man sicher ist, dass jemand da ist, der einen auffängt.




[für Lena]

Sonntag, 14. März 2010


Ein kalter Schauer jagt
mir durch die Haut
aus dem Gedächtnis nie gelöscht.

Warum in jener Nacht
was hast du nur gedacht
was hat die Zweifel weggewischt?

Die Tiefe Traurigkeit in dir
dafür fehlte das Gespür
hab ich ganz anders als dein Lächeln
im Trubel übersehn. 

"Drachen sollen fliegen" war dein Lieblingslied
und in jener Nacht hast du es wahr gemacht
und bist losgeflogen
ganz ohne Flügel aus dem 13. Stock.


Du hast dein Ende selbst gewählt
hast dich mit leben so gequält
doch war das fair? War das nicht feige?
Du gibst keinem mehr 'ne Chance.

Erst wenn dein letzter Vorhang fällt
erst dann verliert die Welt
den Mut für dich, ich wünsch' dir trotzdem
alles Gute, da, wo du jetzt bist.

Du warst für jeden Pfeil
schutzloses Ziel
für diese Welt zu viel Gefühl.

Was war der letzte Tritt
zum allerletzten Schritt
hat dich der Todesrausch verführt?

Daß du die Antwort schuldig bleibst
und so die Trauer nie vertreibst
ist rücksichtslos und tut genau den Falschen,
die dich brauchten, weh.

Zu spät, um dir zu zeigen, was du hier versäumst
wie man hofft und träumt, kannst du dir denn
verzeihn, ich wollte keine Drachen fallen, sondern steigen sehn.


Du hast dein Ende selbst gewählt
hast dich mit leben so gequält
doch war das fair? War das nicht feige?
Du gibst keinem mehr 'ne Chance.
Erst wenn dein letzter Vorhang fällt
erst dann verliert die Welt
den Mut für dich, ich wünsch' dir trotzdem
alles Gute, da, wo du jetzt bist.

Ich wünsch' dir
noch ein Leben      
     noch ein Leben
noch ein Leben mit einer fairen Chance.
Ich wünsch' dir
noch ein Leben             
                noch ein Leben
noch ein Leben          
doch du hast nur eine Chance.

"Noch ein Leben "

"Im Oktober 1991, während der "Nichts ohne Grund"-Tour, ereignete sich die tragische Geschichte dieses Liedes. Da man zu wahren Begebenheiten aus dem eigenen Bekanntenkreis eine besondere Nähe empfindet, fiel uns die Entscheidung, das Lied auf die CD zu bringen, entsprechend schwer. Wir glauben allerdings, daß wir uns auf diesem Wege so mit dem Thema auseinandergesetzt haben, daß das Lied vor allem die Trauer erleichtert und hoffentlich genügend warnt." (Erklärung im Booklet)

“Es stimmt, ich habe verfluchte Lust, glücklich zu sein,
und bin bereit, Tag für Tag um mein Portiönchen Glück
mit dumpfem Eigensinn zu feilschen.
Ich beginne eben zu begreifen, daß das Leben einen packen
und nicht mehr loslassen kann, und daß es nichts darwieder gibt.“

Rosa Luxemburg

Samstag, 13. März 2010


Leben
             
Wie nur konntest Du das tun?
Hast Du nichts dabei gefühlt?
Was nahm Dir all die Skrupel, all die Scham? 

Du hast gewissenlos gehorcht
Mord befohlen, ausgeführt
Das Gas war leise, nur die Schreie laut. 

Die Bilder machen fassungslos
Gruben voller Leichen
Voller nicht erfüllter Hoffnungen...
Du hast als Richter, Henker ihre Zukunft geraubt 

Wie kann ein Mensch zum Unmensch werden?
Das höchste Gut mit Füßen treten? 

Leben - mehr als nur zu überleben
Leben - das ist Ursprung und Ziel
Leben - als kleiner Teil des großen Ganzen
Lebenswert zu sein 


Dass im Namen einer Politik
Dass im Namen einer Religion
Menschenverachtung uns in Kriege führt,
Und dass der Wahnsinn triumphiert
Wo ein Leben nur als Opfer dient
All das blieb uns bis jetzt erspart...

Wir kennen nur die Bilder
Das genau ist unsere Chance
Wenn wir begreifen, wenn wir lernen wollen
Wie Du und ich und wir gemeinsam 

Leben - mehr als nur zu überleben
Leben - das ist Ursprung und Ziel
Leben - als kleiner Teil des großen Ganzen
Lebenswert zu sein

"Leben"


]

Freitag, 12. März 2010

Die als Schulbusse eingesetzten Fahrzeuge sind überwiegend die ausgemusterten Linienbusse: 
alt, laut, schlecht isoliert, aber im Vergleich recht bequem - und sie fahren nunmal.
Bei so vielen, unverschämpterweise permanent atmenden, Schülern jeden Morgen beschlagen die Scheiben innerhalb kürzester Zeit . Die kleinen Belüftungsschlitze versuchen halbherzig, die Fenster wieder frei zu pusten - mit dem Ergebnis, dass an der oberen Seite kleine, freie Elipsen entstehen. Sonst ist die Scheibe lediglich klar zu durchblicken, wenn sie einer der dunstverursachenden Schüler ein Guckloch hineinreibt oder sie unfreiwillig mit der Schulter putzen. Die Scheiben beschlagen langsam und unauffällig, und kaum einer bemerkt, dass irgendwann das Leben draußen von einem grauen Schleier behängt und matt erscheint.

Konturen bleiben dieselben, Menschen, Häuser, lediglich Straßenschilder sind schlecht zu lesen. Die Farben sind noch blasser, als einer der hoffentlich letzten winterlichen Tage im März sie eh schon hervorbringt. 

Mit zwei Fingern - ich fahre rückwärts - treibe ich ein verzerrtes Loch in den Nebel meiner Scheibe...
und erschrecke fast über die ironischen Parallelen von diesem kleinen, alten Bus zu der kleinen großen Welt.

So viel, so selbstverständlich, egal ob gut ob schlecht, nur aus der Entfernung wahrgenommen,

Wie schmecken und riechen bei Erkältung,
hören mit Druck auf den Ohren,
wie sehen durch beschlagene Scheiben.

Nehmen wir das Leben nicht mehr wahr?
Sehen wir es als selbstverständlich?

Wie die Schleier, die langsam aber stetig die Sicht vernebeln, bemerkt man nicht, die die Gewohnheit beständig den Wert des Besonderen stiehlt.
Dass ein Mensch dich häufig zum Lachen bringt, macht es nicht selbstverständlich, den Menschen aber umso unentbehrlicher - jedes Lachen ist wie ein Sonnenstrahl, selbst wenn im März noch Winter ist.

Und der Regen scheint schon wärmer...

[Bus]

Noch seh' ich durch die Kronen der Bäume
den nackten, grauen Himmel grellen.
Doch kann ich sie beim Ruf der Lärche,
mir in tiefem satten Grün vorstellen.

Die Welt scheint grau, in Wartestellung,
Hofft auf Sonne, warme Erhellung.

Der Frühling naht...

[me, Bus]

Donnerstag, 11. März 2010



Und doch...


Und doch scheint über den Wolken die Sonne,
direkt darunter pfeift ein Wind.

Und doch lacht ein Engel der Kälte entgegen,
die ihn nicht gefangen nimmt.

Und doch kannst du mich glücklich machen,
hör' trotz der Entfernung 
doch dein Lachen.

[Bus]

Samstag, 6. März 2010


"Ich geh mich mal frisch machen...hach, das wollt' ich schon immer mal sagen =D...
[Tele, Malte]

     
To watch you pass by

with emotionless eyes                        
   
                         sometimes feels as if

a part of me dies...       

[msn, me]

Donnerstag, 4. März 2010

   
Der Wind fordert den Schnee zum Tanz,
ein übermütiges Spiel...


Longing for something unwanted, 

annoyed by hope, 

falling for a stranger...

[FB, me]

Mathematisch wäre das Leben also - in dreidimensionaler Grafik - emotional betrachtet nur eine Frage von Betrag und Vorzeichen. 

[FB, me]




Wär das Leben 
eine leis' rollende Kugel 
und jeder Mensch ein Würfel drin, 
würd mancher an dem andern 
kleben, 
kurz begegnen oder 
übersehn, 
wären manche Kanten abgerundet 
und manche wie Dornen, 
manche ließen an sich heran, 
andre würden Abstand wahren...

[FB, me]

    To watch you pass 

by with emotionless eyes                                             

                               sometimes feels as if 

a part of me dies...             

[msn, me]

Montag, 1. März 2010




Make me blind
Cover my eyes
You can do what you want
I'm paralyzed by the perfect mood
When we're dancing with blindfolds on
You make it easy to love you and hate you
I can't explain it, I feel insecure
Say it simple: "You die just to live again."
You say we're waiting for the waltz

Another you and me
Another revolutionary heavenly romance
Waiting for the last waltz
And so it seems
We won't find the solution
Confusion leads the dance
We're waiting for the last waltz

Praise the wine
So divine
And it stings like a rose
Allow the night to flow inside
Open the window and let the wind blow
Highlight of the night is the unhappy ending
You keep refusing to answer my calls
Drop the bending and stop the pretending
You say get ready for the last waltz.

...

I belive that no one in this world has the answers for me
But still I hope that someone has heard...